GELB #1

Wenn Handwerker-Träume wahr werden 

Das Klingspor Gesellenstück

Gesellenstücke sind weit mehr als Abschlussarbeiten. In ihnen steckt neben dem gesammelten Wissen der Ausbildung meist viel Zeit, Kreativität und jede Menge Herzblut. Leider scheitert dabei manche tolle Idee aus finanziellen Gründen. Deshalb hat Klingspor die Gesellenstück-Aktion gestartet. Sie setzt ein Zeichen, um angehende Gesellinnen und Gesellen zu unterstützen und das Handwerk der Zukunft zu fördern.

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Bleibende Werte schaffen 

Wenn er von seinem Gesellenstück erzählt, leuchten seine Augen. Der 30-jährige Hamburger Peer Wehrmann hatte von Anfang an klare Vorstellungen. „Ich will etwas haben, das ich im Wohnzimmer stehen habe, und das mich mein ganzes Leben begleitet.“ Deshalb sollte es ein Sideboard mit Platz für seinen Plattenspieler werden. Für die Umsetzung wählte er hochwertige und langlebige Materialien: Eichenholz als Hauptwerkstoff, dunkelgrünes Leder als Bezug für einen Fachboden und Messing für die Beschläge. Das moderne Sideboard war für den angehenden Tischlergesellen ein echtes Herzensprojekt und anspruchsvoll in der Umsetzung. Besonderes die in der japanischen Naguri-Technik gestalteten Türen hatten es in sich. Denn bei dieser traditionellen Holzbearbeitung werden unregelmäßige Vertiefungen so ins Holz gefräst, dass eine sehr natürlich und weich anmutende, fließende Struktur entsteht. Wunderschön, aber auch äußerst tricky, vor allem beim Schleifen.

Handwerker von morgen fördern 

Als sein Gesellstück Form annahm, war Peer froh, dass er auch auf die Unterstützung von echten Schleifmittel-Experten zählen konnte. Er hatte sich nämlich für die Aktion „Gesellenstück – sponsored by Klingspor“ beworben und war einer von drei Gewinnern, die der Schleifmittelhersteller bei der Umsetzung ihres Gesellen-Traums unterstützte. Eine Handwerkerin und zwei Handwerker erhielten ein Stipendium in Höhe von je 2.000 Euro und alle Schleifmittel, die sie für die Fertigung ihres Gesellenstücks benötigten. Besonders wertvoll war für sie dabei auch die Beratung durch erfahrene Schleifmittel-Spezialisten von Klingspor.

Erfahrung und Fachwissen aus erster Hand 

Bei seinem Phono-Rack hat Peer für das Finish die ebenen Flächen der Wände und Böden mit dem Exzenterschleifer, alle Ecken und Kanten per Hand geschliffen – so weit, so gut, kein Problem. Dann kamen die Türen in Naguri-Technik und die Frage: Wie konnten die beim Fräsen entstandenen Unebenheiten in den Vertiefungen entfernt werden, ohne die Oberflächenstruktur zu zerstören? Hier konnte der gelernte Tischler und Holzfachingenieur Hartwig Dangendorf von Klingspor Peer weiterhelfen. Gemeinsam gingen sie verschiedene Schleifmöglichkeiten durch. Dabei war schnell klar: Maschinell geht bei dieser feinen Struktur nichts. Um die Kanten der Vertiefungen zu erhalten, musste Peer mit viel Fingerspitzengefühl ran: Dafür wickelte er sich feines Schleifpapier um den Zeigefinger und arbeitete Kuhle für Kuhle geduldig aus, bis eine seidenglatte Oberfläche entstanden war, die bereit war für das Auftragen des Öls.

Erfolgreich bestanden – Alles Gute! 

Nach rund einem Monat intensiver Arbeit war Peers Sideboard endlich fertig und als Gesellenstück eingereicht. Damit begann das spannende Warten auf das Urteil der Hamburger Tischler-Innung. Wir verraten nicht zu viel, wenn wir sagen, dass dieses sehr positiv ausgefallen ist: Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Gesellenprüfung, Peer!

Hier berichtet Peer selbst, wie sein Projekt Gesellenstück gelaufen ist.

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Mindestens ebenso eindrucksvolle Gesellenstücke wie Peer bauten auch die beiden weiteren Gewinner der Aktion „Gesellenstück – sponsored by Klingspor“: Leo aus Barth in Mecklenburg-Vorpommern und Anna aus Villingen in Baden-Württemberg. Lernen Sie Leo und Anna kennen:

Ein Tisch für die Unendlichkeit 

Leo Budzinski ist begeisterter Tischler aus Barth in Mecklenburg-Vorpommern und hat eine besondere Holz-Leidenschaft: Er produziert kleine Kunstwerke an der Drechselmaschine. Die Grundidee für sein Gesellenstück hatte er bereits im ersten Lehrjahr: „Eine Form, die man an allen ihren Seiten immer wieder anschließen kann, so dass ein fortlaufendes Muster entsteht.“ Das unendliche Muster, das er an der Zeichenplatte entworfen hat, setzt Leo zwei Jahre später tatsächlich bei seinem Gesellenstück ein: Die Tischplatte des großen Eichentisches für sechs bis acht Personen ist ein Puzzle aus 148 Teilen. Warum der Tisch aus Eiche ist? Leo lacht: „Ich habe mit Eiche angefangen zu drechseln und dabei die Macken und Eigenschaften dieses Holzes lieben gelernt – deshalb Eiche.“

Schwungvoll und übergroß 

Beim Schleifen des Esstisches stand Leo vor zwei großen Herausforderungen: Zum einen passte die über einen Meter breite Tischplatte nicht in die Breitbandschleifmaschine seines Betriebes. Deshalb musste er sie komplett von Hand schleifen: „Das heißt, dafür brauche ich vernünftiges Schleifpapier.“ Zum anderen besteht die Fußkonstruktion des Tisches aus geschwungenen Bögen, die ebenfalls geschliffen werden mussten. Gerade für das schwierige Schleifen des Innenradius‘ bekam er hilfreiche Tipps und Anregungen von erfahrenen Schleifmittel-Experten aus dem Hause Klingspor. Für sein Gesellenstück erhielt er anschließend verdient eine sehr gute Bewertung.

Sehen Sie selbst, wie Leos Tisch entstanden ist:

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Elegantes Schmuckstück für Anna

Die dritte Gewinnerin, Anna Kaufmann aus Villingen in Baden-Württemberg, hatte sich vorgenommen, mit ihrem Gesellstück ein kleines Schmuckstück zu schaffen. Ein eleganter Sekretär aus Buchenholz, mit modernen geraden Formen und einem geschmackvollen Farbkontrast aus Buche und weiß sollte es werden. Das Untergestell aus Massivholz sollte nur geölt werden, der Aufsatz aus Plattenmaterial weiß lackiert. Vor dem Lackieren begann dann auch für die 22-Jährige das große Schleifen: Jede Platte und jede Wand des Aufsatzes musste vor dem Lackauftrag geschliffen werden – und das nicht nur einmal, sondern vor jeder neuen Lackschicht.

Mit Feinschliff und Lackierkunst 

Anna fing mit 240er Körnung an der Kantenschleifmaschine an, um die Platten für die erste Lackierung vorzubereiten. Danach griff sie zum Exzenterschleifer, trug anschließend den weißen Decklack auf, schliff noch einmal alles, bevor der abschließende Klarlack aufgebracht wurde. Der „letzte Schliff“ kam nach dem Verleimen des Korpus‘: die Feinbearbeitung mit 320er Schleifpapier. Viel Arbeit, die sich gelohnt hat – die makellose Lackierung gibt dem Sekretär jetzt den perfekten Schliff!

Von ihrer Arbeit am Sekretär berichtet Anna hier:

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Starkes Zeichen für ein starkes Handwerk

Klingspor freut sich, mit der Aktion nicht nur junge Talente gefördert, sondern auch Aufmerksamkeit für das Handwerk geschaffen zu haben. Die Aktion startete am 16. September, dem Tag des Handwerks, und wurde gezielt an allen Fachschulen ausgeschrieben. Aktuell läuft bereits der zweite Wettbewerb und die Bewerbungen sind in der Auswahl. 


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Interview mit Dirk Köpsel 

​2023 hat Klingspor erstmals den Wettbewerb „Gesellenstück – sponsored by Klingspor“ ausgeschrieben. Mit großem Echo: Die Jury hatte die Qual der Wahl, um aus rund 50 Bewerbungen drei Siegerinnen und Sieger auszuwählen. Diese wurden beim Erstellen ihres Gesellenstücks mit einem Stipendium von 2000 Euro, allen benötigten Schleifmitteln und Expertenrat unterstützt. Warum Klingspor die Aktion ins Leben gerufen hat, erklärt Dirk Köpsel, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb im Interview.

Herr Köpsel, wie kam es zu dem Gesellenstück-Wettbewerb?

Unsere Schleifmittel werden zu großen Teilen im Handwerk eingesetzt. Dort beobachten wir seit langem den großen Nachwuchsmangel auf der einen Seite, aber auch die vielen jungen, engagierten Talente, die großartige Arbeit leisten. Mit dem Wettbewerb wollten wir ein Zeichen setzen und die angehenden Fachkräfte mit Rat und Tat unterstützen. Gleichzeitig wollten wir auf den Nachwuchsmangel aufmerksam machen und die Arbeit der Nachwuchskräfte wertschätzen. Denn oft müssen diese das Material und die Arbeitsmittel für ihr Gesellenstück aus eigener Tasche bezahlen – daran ist schon manche große Idee gescheitert.

Warum haben drei Auszubildende im Tischlerhandwerk gewonnen?

Das war reiner Zufall und hat sich aus den Bewerbungen ergeben. Grundsätzlich waren alle Handwerksberufe aufgerufen, sich zu bewerben. Wir hatten auch Einsendungen von Bildhauer:innen, Goldschmied:innen und Metallblasinstrumentenmacher:innen. Die Wahl fiel uns nicht leicht, aber wir hatten vorher Bewertungskriterien wie die Komplexität des Gesellenstücks, die eingesetzten Materialien und natürlich die Qualität der Bewerbung festgelegt. Nach diesen Richtlinien hatten dann zwei Tischler und eine Tischlerin die Nase vorn.

Hat der Wettbewerb sein Ziel für die Nachwuchsförderung erreicht?

Definitiv! Anna, Leo und Peer haben die Herstellung ihrer Gesellenstücke von Anfang bis Ende dokumentiert. In den sozialen Medien haben viele Menschen verfolgt, wie die drei mit ihren Projekten vorankamen und positives Feedback gegeben. Dabei haben die drei auch sehr gut und authentisch vermittelt, wie viel Spaß ihnen ihr Beruf macht und was man im Handwerk alles mit den eigenen Händen schaffen kann. Deshalb setzen wir die Aktion fort und möchten auch zukünftig junge Handwerkstalente unterstützen.

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